Spannende Überfahrten mit Meerbrise – Fährpassagen sorgen für Abwechslung im Caravaning-Urlaub
Entscheidet man sich auf seiner Reise für eine Fährpassage, so spart man in vielen Fällen Zeit und Geld. Ein weiteres Plus: das maritime Flair an Bord.
Es gibt Reiseziele, die sind zwangläufig nur mit dem Schiff zu erreichen. Aber auch bei Destinationen auf dem Festland kann eine Fährpassage für Reisemobilisten und Caravaner eine lohnenswerte Alternative sein. Immer mehr Wohnwagen und Reisemobile rollen an Bord der faszinierenden Riesenfähren, die zunehmend Kreuzfahrtschiffen ähneln. Nach wie vor beliebt sind klassische Ziele wie die Inseln Korfu, Sardinien, Sizilien und Mallorca im Mittelmeer sowie England, Irland und Island in Nordsee und Nordatlantik.
Auch lassen sich mit einer Fährpassage jede Menge Zeit, Treibstoff sowie Übernachtungskosten einsparen und unter Umständen auch Stress auf den zur Urlaubszeit teils überfüllten Autobahnen vermeiden. Zwei Tage sind für die 1.200 Kilometer lange Anfahrt von Norditalien nach Griechenland zu veranschlagen. Und vor allem auf der Rückfahrt kann die ganze Urlaubserholung schnell wieder verloren gehen. Entscheidet man sich hingegen für die Anfahrt übers Meer, ist man von Venedig aus in rund 30 Stunden am Ziel in Patras.
In der Regel ist die Fahrt mit der Fähre nicht unbedingt viel teurer als die Anreise über Land. Während im Internet häufig Hinweise auf Sparmöglichkeiten zu finden sind, sollte man bei telefonischer Buchung und bei Beratung von Fähragenturen und im Reisebüro gezielt nach Rabatten fragen. So kommen Passagiere über 60 Jahre bei den meisten Reedereien häufig in den Genuss von zehn Prozent Rabatt, ebenso viel, wie für Familienbuchungen mit drei oder vier Personen. Bei gleichzeitiger Buchung von Hin- und Rückfahrt gibt es teils bis zu 30 Prozent Ermäßigung. Und Kinder schippern meist zum halben Preis oder gar völlig kostenlos mit in die Ferien.
Je früher man bucht, desto besser und billiger kommt die Passage. Besonders zu Jahresbeginn lohnt es, auf Frühbucher-Rabatte zu achten. Fährtickets können für die Nebensaison häufig noch bis zum Tag der Abreise geordert werden, für die Hauptsaison besser schon einige Monate im Voraus planen und ordern. Einen guten Überblick verschafft das Internet: www.faehren.de liefern Details und errechnen Preise. Reisebüros verlangen meist Bearbeitungsgebühren.
Häufig sind Hafengebühren nicht im Preis der Passage enthalten. Deshalb sollte man darauf achten, ob der Katalogpreis auch der Endpreis ist. Viele Fährgesellschaften schlagen noch Treibstoffzuschläge auf die Ticketpreise. Deren Höhe variiert und kann für den Fahrpreis bei vier Reisenden im Reisemobil schon mal bis zu 140 Euro ausmachen.
Je nach Reisedauer und Wetterlage bleibt man an Deck oder im Aufenthaltsraum. Mehr Komfort bei Nachtpassagen bieten Zwei- oder Vierbett-Außenkabinen. Bei preiswerteren Innenkabinen verzichtet man auf Ausblick und Tageslicht. Aus Sicherheitsgründen ist das Übernachten in Wohnwagen und Reisemobil verboten. Einige Fähren im Mittelmeer bieten das Camping an Bord an. Die Freizeitfahrzeuge erhalten dann Stromanschluss, damit im Kühlschrank der Proviant nicht verdirbt. Gas darf zum Kochen und zur Warmwasserbereitung jedoch nicht benutzt werden.
In vielen Häfen erfolgt der Check-In für die Open-Deck-Passagen zuerst. Daher sollten Reisende, die Camping an Bord gebucht haben, schon zwei bis drei Stunden vor Abfahrt am Hafen sein. Genaue Infos liefern jeweils die Buchungsunterlagen, die generell alle wichtigen Details zum Einchecken auflisten. Bei größeren Fährpassagen sollte man gut eineinhalb Stunden vor Abfahrt am Kai sein. Auf kurzen Routen mit häufigen Abfahrten genügt eine halbe Stunde. Zur Orientierung vor Ort veröffentlichen große Reedereien Hafenpläne im Internet oder legen sie der Buchungsbestätigung bei.
Bei der Anfahrt zum Hafen hat jede Reederei ihre Kais gut ausgeschildert. Zunächst parken die Reisenden am Terminal, um wie auf einem Flughafen einzuchecken. Mitarbeiter weisen dann Reisemobile und Caravan-Gespanne in eine bestimmte Spur ein. Der Ladeoffizier entscheidet, wo die Fahrzeuge platziert werden.
Fähren besitzen Stabilisatoren, die die Bewegungen des Schiffskörpers weitgehend ausgleichen. Wer seinem empfindlichen Magen nicht traut, beugt mit Kaugummis oder Tabletten gegen Reisekrankheit vor. Empfindliche Naturen sollten sich zudem einen Platz in der Mitte der Fähre suchen, denn dort fallen die Schiffsbewegungen am geringsten aus. Auf Fähren geht es eher entspannt zu. Für Abwechslung sorgen Restaurants und Bars, Boutiquen, Spielbanken und Internet-Cafes, mitunter sogar Swimmingpools, Kinderanimation, Saunen und Fitness-Center.
Text: mit freundlicher Genehmigung des DCHV e.V. (Auszug aus „Copilot“)
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