Teilintegrierte Wohnmobile

Typisch für teilintegrierte Wohnmobile ist das deutlich erkennbare Fahrerhaus, das vom Basisfahrzeug übernommen wird. Der hintere Bereich des Fahrzeugs wird komplett neu aufgebaut und zwar mit Wänden in Sandwichbauweise. Diese isolieren auch im Winter gut. Das Fahrerhaus wird dabei durch das Ausschneiden des Dachs und die Verwendung von drehbaren Fahrerhaussitzen teilweise in den Wohnraum integriert. Daher auch der Name dieser Reisemobilgattung. Der Wohnaufbau ist dabei meist breiter als das Fahrerhaus, um den Innenraum zu vergrößern. Daher haben viele teilintegrierte Wohnmobile den typischen Wulst hinter Fahrer- und Beifahrertür.

Das Chassis unter dem Wohnraum ist bei hochwertigen teilintegrierten Wohnmobilen zumeist ein sogenanntes Tiefrahmenchassis. Es liegt deutlich tiefer als die Serienchassis der Basisfahrzeuge. Das sorgt dafür, dass teilintegrierte Wohnmobile selbst mit einem beheizten Doppelboden noch mit weniger als 3 Meter Gesamthöhe auskommen. Zudem sorgt das Tiefrahmenchassis meist zusammen mit einer Spurverbreiterung an der Hinterachse für einen niedrigeren Schwerpunkt, eine verbesserte Straßenlage und ein stabileres Kurvenverhalten.
Die Mehrheit der teilintegrierten Wohnmobile ist für zwei Personen konstruiert, allerdings gibt es auch Modelle für bis zu vier Personen.

Viele kompakte teilintegrierte Wohnmobile sind nicht länger als ausgebaute Kastenwagen mit Bad. Allerdings ist der Wohnaufbau hinter dem Fahrerhaus in Sandwichbauweise neu aufgebaut. Das isoliert besser als das Stahlblechkleid der Kastenwagen. Zudem ist der oft um einige Zentimeter verbreiterte Wohnaufbau geräumiger als bei den Kastenwagen. Bei gleicher Länge ergibt sich so ein Plus an Wohnraum. Der typische Grundriss eines kompakten teilintegrierten Wohnmobils verfügt über:

• Drehbare Sitze im Fahrerhaus

• Dahinter ein Tisch und eine Sitzbank eine sogenannte „Halbdinette“ auf der Fahrerseite

• Eingangstür zum Wohnraum auf der Beifahrerseite

• Im Mittelteil ein Sanitärraum hinter der Sitzbank

• Gegenüber der Küchenblock mit Kühlschrank

• Daneben der Kleiderschrank

• Im hinteren Teil ein Bett über einer Heckgarage

Ein solcher oft als „Van“ bezeichneter Wohnaufbau lässt sich schon mit einer Gesamtlänge von etwas weniger als sechs Metern umsetzen.

Bei größeren teilintegrierten Wohnmobilen entsteht im vorderen Teil des Wohnraums ausreichend Platz für ein Hubbett. Dieses wird von der Decke abgesenkt. Die zusätzliche Schlafgelegenheit macht ein teilintegriertes Wohnmobil familientauglich. Je nach Größe finden hier bis zu zwei Kinder einen Schlafplatz. Tagsüber wird das Hubbett wieder an die Decke gehoben. Das passiert oft elektrisch auf Knopfdruck. Die Sitzgruppe darunter muss nicht umgebaut werden.

Solche familientauglichen Teilintegrierten lassen sich schon ab einer Gesamtlänge von 6,5 Metern umsetzen. Die meisten Hersteller entscheiden sich jedoch für eine Länge von knapp unter sieben Metern. Das schafft einen großzügigeren Wohnraum auch für vier Personen.

Während bei teilintegrierten Wohnmobilen das Fahrerhaus durch die drehbaren Fahrerhaussitze nur zum Teil in den Wohnraum integriert ist, ist bei vollintegrierten Wohnmobilen gar kein Fahrerhaus mehr erkennbar. Hier ist es vollständig in den Wohnraum integriert. Daher die Bezeichnung vollintegriert oder integriert.

Das Basisfahrzeug wird hierfür als sogenannter Windlauf ohne Fahrerhaus nur mit Lenkung, Armaturenbrett, Motor, Getriebe, Achsen, Räder und Leiterrahmen an den Freizeitfahrzeughersteller geliefert. Dieser baut um den Windlauf herum die Karosserie des Wohnmobils vollständig neu auf, einschließlich eines neuen Fahrerhauses. Das Fahrerhaus ist daher meist genauso breit wie der Wohnaufbau. Mehr dazu im Artikel integrierte Wohnmobile.

Ganz gleich ob ein teilintegriertes Wohnmobil gebraucht oder neu erstanden werden soll: Der Markt bietet eine breite Auswahl an teilintegrierten Fahrzeugen. Vermutlich findet sich in diesem Fahrzeugsegment das breiteste Angebot und auch die größte Vielfalt an Modellen und Herstellern.

Noch vor wenigen Jahren waren teilintegrierte Wohnmobile führend bei den Neuzulassungen. Heute sind viele dieser damaligen Neuzulassungen im Markt für gebrauchte teilintegrierte Wohnmobile zu finden.

Das erhöht die Wahrscheinlichkeit etwas Passendes zu finden. Es macht die Suche aber auch etwas aufwändiger. Erste Orientierung bietet unser Artikel zum Wohnmobilkauf.

Teilintegrierte Wohnmobile haben seit langem ihren festen Platz in den Fahrzeugflotten der Wohnmobilvermieter. Kunden können schon seit vielen Jahren teilintegrierte Wohnmobile mieten, die viel Wohnkomfort für zwei Personen bereit halten. In den letzten Jahren lassen sich aber auch vermehrt familientaugliche teilintegrierte Wohnmobile mieten. Möglich wird das durch ein Hubbett über der Sitzgruppe im Vorderteil des Fahrzeugs. So können auch vier Personen in einem teilintegrierten Wohnmobil auf Reisen gehen. Durch die niedrigere Höhe im Vergleich zu den ebenfalls familientauglichen Alkoven Wohnmobilen entscheiden sich vor allem Erstmieter häufig für die teilintegrierte Variante. Deren geringere Höhe wirkt auf den ersten Blick kompakter und handlicher. Das Alkoven Wohnmobil hat aber bei gleicher Länge mehr Wohnraum.

Kein Wohnmobil geht wohl so auf seine erste Reise, wie es im Werk vom Band läuft. Das gilt auch für teilintegrierte Wohnmobile. Nützliches Zubehör macht aus dem Fahrzeug im Hersteller-Katalog das eigene rollende zu Hause mit individueller Note. Das beginnt schon in den umfangreichen Ausstattungslisten der Hersteller und setzt sich in den Zubehör-Shops der Caravaning-Händler fort. Navigation, Rückfahrkamera, Satelliten-TV oder WLAN gehören je nach Wunsch zur technischen Ausstattung. Solaranlagen und Batteriesysteme erweitern die Unabhängigkeit. Markisen, Campingmöbel und Gasgrill machen den Aufenthalt vor dem Wohnmobil angenehm.

Für die Reise innerhalb der Caravaning-Saison von März bis Oktober gibt es beim Zubehör für teilintegrierte Wohnmobile nichts Außergewöhnliches zu beachten. Nützliches Zubehör für alle Fahrzeugtypen erläutern wir im Zubehör Ressort.

Teilintegrierte Wohnmobile besitzen eine höhere Wintertauglichkeit als etwa ausgebaute Kastenwagen oder Campingbusse mit Stahlblechkarosserie. Das verdanken sie der Sandwichbauweise des Wohnaufbaus und – bei hochwertigen Modellen – einem beheizten Doppelboden. Bei teilintegrierten Wohnmobilen ist lediglich die Stahlblechkarosserie des Fahrerhauses eine große Kältebrücke in den Wohnraum. Um diese Kältebrücke auszuschalten sind im Zubehörhandel passende Thermomatten und -überzüge erhältlich, die auf das jeweilige Basisfahrzeug maßgeschneidert sind und die Kälte abwehren.