Familienwohnwagen

Der Wohnwagen für Familien definiert sich nicht in erster Linie über seine Größe, sondern über seine Raumaufteilung. Natürlich wird für die Unterbringung von mindestens vier Personen ein Mindestmaß an Raum benötigt. Daher sind Familienwohnwagen nicht so kompakt wie mancher Touringwohnwagen. Dagegen hat so mancher Familienwohnwagen schon Abmessungen wie ein großer Wohnwagen mit Doppelachse.

Die Raumaufteilung eines Familienwohnwagens trennt den Schlafbereich der Eltern vom Schlafbereich der Kinder. Steht ein Doppelbett für die Eltern im Bug, dann befinden sich die Etagenbetten für die Kinder im Heck, oder umgekehrt. So können sich Eltern und Kinder auch im gemeinsamen Urlaub ab und zu in Ihre eigenen Bereiche zurückziehen. Im Mittelteil des Wohnwagens befinden sich der Wohnbereich mit Küchenblock, Sanitärraum und Sitzgruppe. Je nach Größe des Familienwohnwagens fallen die unterschiedlichen Bereiche kleiner oder größer aus. In großen Modellen haben die Kinder sogar ein eigenes Kinderzimmer mit eigener Sitzgruppe.

Auch der Wohnbereich ist in Familienwohnwagen besonders großzügig gestaltet. In die Sitzgruppe passen alle Familienmitglieder zum gemeinsamen Essen oder Spielen.

Gehört ein Vierbeiner ebenfalls zur Familie, macht es Sinn zu schauen, wie der Liebling mitgenommen werden kann. Dazu mehr im Artikel Caravaning mit Hund.

Manche Wohnwagen Besitzer haben sich trotz Kinder für einen 2-Personen-Wohnwagen entschieden. Die Begründung lautet oft: „Dann können wir den Wohnwagen auch weiter nutzen, wenn die Kinder nicht mehr mit uns in den Urlaub fahren.“ Im Urlaub wird dann die große Sitzgruppe zum Bett für die Kinder umgebaut. Diese Schlafgelegenheit ist aber bei weitem nicht so rückenfreundlich wie ein richtiges Bett. Zudem kann die zusätzliche Umbauarbeit nach einiger Zeit ganz schön lästig werden.

Dabei lässt sich ein Familienwohnwagen ebenso sinnvoll weiter nutzen, wenn die Kinder aus dem Haus sind:

• Durch das zusätzliche Raumangebot gibt es genug Möglichkeit für Privatsphäre. So können auch mal Gäste in den freien Betten übernachten.

• Bei vielen Familienwohnwagen lässt sich zudem das untere Etagenbett hochklappen. Der frei gewordene Raum ist von außen über große Stauklappen zugänglich. So entsteht ein praktische Heckgarage für Fahrräder oder anderes sperriges Gepäck.

• Und vor allem an regnerischen Tagen macht sich auch zu zweit das zusätzliche Platzangebot wunderbar bezahlt.

Auch ein Familienwohnwagen ist also eine sinnvolle Investition für die Zukunft, nicht nur für die Zeit in denen die Kinder klein sind.

Familienwohnwagen gehören bei nahezu jedem Hersteller zum Angebot. Es stehen also ein Fülle an Modellen für 4 bis zu Wohnwagen für 6 Personen zur Auswahl. Einige Hersteller variieren zum Beispiel die Anzahl der Kinderbetten. Dasselbe Modell ist dann mit Etagenbetten mit zwei oder drei Betten übereinander bestellbar.
Entscheidend bei der Auswahl des Familienwohnwagens ist das vorhandene Zugfahrzeug. Sofern der Familienwohnwagen von diesem gezogen werden kann, erscheint eine Anschaffung und Nutzung auf 10 bis 12 Jahre auch finanziell rentabel.

Ein kleineres Budget benötigt, wer einen Familienwohnwagen gebraucht kauft. Das Angebot ist auch hier breit gefächert. Denn viele Paare entscheiden sich nach dem Auszug der Kinder dann doch für einen neuen 2-Personen-Wohnwagen. Dafür geben sie den gebrauchten Familienwohnwagen in Zahlung. Da Wohnwagen jedoch recht wertstabile Anschaffung sind, ist der Preisnachlass nicht so groß wie bei gebrauchten PKW.

Generell sind Wohnwagen nicht so häufig in der Vermietung zu finden wie Wohnmobile. Hat ein Vermieter jedoch Wohnwagen im Angebot, dann sind sicher auch Familienwohnwagen darunter. Wer also über ein passendes Zugfahrzeug mit Anhängekupplung verfügt wird sicher auch einen Wohnwagen für Familien finden. Weitere Tipps und Informationen zum Thema Familienwohnwagen mieten.

Häufig werden Familienwohnwagen auch auf Campingplätzen als stationäre Unterkunft vermietet. Sie sind günstiger und versprechen mehr Campingfeeling als feste Mobilheime oder Bungalows. Besonders für die Kinder ist ein Wohnwagen ein größeres Campingabenteuer als eine feste Unterkunft.

Besonders sinnvolles Zubehör bei allen Wohnwagen sind mechanische und elektronische Fahrstabilitätssysteme. Die mechanische Antischlingerkupplung gehört bei Familienwohnwagen inzwischen zum Standard. Eine zusätzliche elektromechanischen Stabilitätseinrichtung ist bei allen Herstellern mindestens als Sonderausstattung erhältlich.

Weit vorne auf der Zubehörliste der Familienwohnwagen steht das Vorzelt. Andere Wohnwagen mögen auch nur mit einer Markisen auskommen. Bei Wohnwagen für Familien mit drei bis sechs Personen ist das Vorzelt jedoch ein großer Zugewinn an Wohnraum. Im Sommer dient das Vorzelt als wettergeschütztes Wohnzimmer. Im Winter ist das Vorzelt nützliche Kälteschleuse und Aufbewahrungsort für Wintersportausrüstung.

Sinnvoll und komfortabel ist je nach Größe des Familienwohnwagens die Nachrüstung einer Rangierhilfe. Damit lässt sich der Wohnwagen auf dem Campingplatz per Fernsteuerung an seinen Platz rangieren. Für deren Betrieb wird wiederum eine eigene Batterie für den Wohnwagen benötigt. Diese ist vor allem bei günstigen Modellen nicht immer ab Werk vorhanden.

Darüber hinaus unterscheidet sich das Zubehör eines Familienwohnwagens nicht von dem anderer Wohnwagen.

Familien sind eine preissensible Zielgruppe. Die Mehrheit der Familienwohnwagen ist daher auf ein sehr günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis ausgelegt. Die Einrichtung ist eher praktisch als plüschig. Da viele Familien vor allem in den Schulferien verreisen, ist die Mehrzahl der Wohnwagen für Familien nicht für den Wintereinsatz optimiert. Aber alle bieten den nötigen Komfort für einen Einsatz in der Caravaningsaison von März bis Oktober.

Natürlich gibt es wie überall auch hier Ausnahmen. So finden sich vor allem unter den größeren Familienwohnwagen auch winterfeste Modelle. Diese haben bereits ab Werk dickere Wandstärken mit besserer Isolierung, oftmals zusätzliche elektrische Bodenerwärmung oder sogar Warmwasser-Fußbodenheizung. All das kostet aber natürlich Geld und führt auch zu mehr Gewicht. Dafür ist dann wieder ein stärkerer Zugwagen nötig. Eventuell sogar ein zusätzlicher Führerschein. Dazu mehr im Artikel „Ratgeber Führerschein“.