Retro-Caravaning

In liebevoll restaurierten Wohnmobilen und Caravans auf Zeitreise gehen

Wer liebt sie nicht, die kultigen Retro-Caravans und Wohnmobile, die mit ihrem ganz eigenen Charme begeistern. Wir stellen echte Schmuckstücke vor und werfen einen Blick auf die Anfänge des Caravaning-Urlaubs.

Caravans und Reisemobile aus vergangenen Zeiten sind echte Sammlerstücke – und werden von ihren Besitzern heiß und innig geliebt. In den Büchern “Mein wunderbarer Wohnwagen” und “Mein cooler Caravan” wurden die ganz persönlichen Geschichten der Retro-Liebhaber zusammengetragen. Wir stellen drei von ihnen vor.

VW-Bus - Der Klassiker

Der Bulli ist für Viele der Inbegriff für Freiheit. So ging es auch Ian, dem Besitzer dieses VW-Busses aus dem Jahr 1967. Kurz vor seinem 40. Geburtstag erfüllte er sich den Traum vom eigenen Kultfahrzeug. In einem vierjährigen Mammut-Projekt verhalf er ihm zu seiner heutigen Form.

Airstream-Trailer - Caravaning auf Amerikanisch

Airstream Trailer stehen sinnbildlich für den amerikanischen Traum des Caravanings. Chris konnte einfach nicht widerstehen als dieser Airstream Safari im US-Bundesstaat Ohio angeboten wurde – und importierte ihn nach England. Das Risiko hat sich gelohnt, denn der Originalzustand war fast gänzlich erhalten worden.

Caravan Constance - Englischer Charme

Das wohl süßeste Puppenhaus der Welt befindet sich in diesem Alperson-Caravan mit Namen Constance. Die Eltern der kleinen Phoebe überlegten sich etwas ganz Besonderes für ihre kleine Tochter – sie erstanden den Caravan in einer Internetauktion und restaurierten den Rohdiamanten aus 1956 mit viel Liebe zum Detail.

Zwei Buchtipps für Retro-Fans

Viele weitere tolle Geschichten rund um die schönsten Retro-Caravans und Wohnmobile finden Sie in den Publikationen: „Mein cooler Caravan: mobil-retro-kultig“ und „Mein wunderbarer Wohnwagen: mobil - retro – cool“. Beide sind im Knesebeck-Verlag erschienen. Copyright Bild links: © Chris Haddon/Knesebeck Verlag

Zeitreise in die Caravaning-Geschichte

Auch der schönste Retro-Caravan war einmal topmodern. Doch wann wurden eigentlich die ersten Caravans und Reisemobile gebaut? Und wann ging es so richtig los mit dem Urlaubstrend Caravaning? Unsere Timeline kennt die Antworten.

19. Jahrhundert – Reisewagen werden in Großbritannien erfunden

Sogenannte Reisewagen schufen in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Grundlage für Wohnwagen und Wohnmobile. Die von Pferden gezogenen und luxuriös ausgestatteten Fahrzeuge wurden vor allem in Großbritannien genutzt. Zum Caravan wie wir ihn heute kennen wurden diese Wagen erst mit der Einführung des Autos.

1930 - Geburtsstunde des Caravanings in Deutschland

Nach Deutschland kam das Pendant des Reisewagens dank einer Erfindung von Arist Dethleffs (* 1908; † 14. Februar 1996) im Jahr 1931. Er nannte sein Gefährt „Wohnauto“ und erfüllte damit den Wunsch seiner Verlobten, der Malerin Fridel Edelmann, die mit ihm ungebunden reisen und malen wollte.

1935 – Die erste Serielle Produktion startet

Die Frischvermählten Arist und Fridel bereisten mit ihrem „Wohnauto“ die Republik und sorgten für so viel Aufsehen, dass schon bald zahlreiche Bestellungen bei dem Erfinder eingingen. Dethleffs begann mit der seriellen Produktion seines modifizierten „Wohnautos“ und gründete das Unternehmen Dethleffs. Es waren Tüftler wie Arist Dethleffs, die in den frühen 1930er-Jahren die Geschichte des Caravanings in Deutschland begründeten.

1955 – Eine Urlaubsform nimmt Fahrt auf

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in den 1950er-Jahren weitere namhafte Hersteller wie Hymer, Tabbert, Eura und Frankia hinzu. Sie erweiterten das Spektrum an Fahrzeugtypen und waren so Wegbereiter der modernen Fahrzeugvielfalt.

1965 – Die Früchte des Wirtschaftswunders

Der erste große Boom in Deutschland entstand in den 60er-Jahren. Man entdeckte Europa auf neuen, individuellen Wegen. In einer Zeit, in der sich nur wenige Menschen das Fliegen leisten konnten und Reisen von langer Hand über ein Reisebüro geplant werden mussten, waren die mobilen Unterkünfte eine traumhaft flexible Urlaubsform. Bis in die 1970er-Jahre steigerte die Caravan-Industrie ihre Produktion und erreichte im Jahr 1977 die Höchstmarke von 89.022 produzierten Wohnwagen.

1975 – Die Erfindung des Wohnmobils

Als er gerade seine volle Blüte erreicht hatte, bekam der Wohnwagen Konkurrenz vom Wohnmobil. Es entsprang ebenfalls dem Gedanken der größtmöglichen Unabhängigkeit, variierte aber das Thema: Während der Caravan inzwischen auch als bewegliches Ferienhaus auf Campingplätzen genutzt wurde, rückte das Reisemobil das Herumreisen von Ort zu Ort wieder in den Mittelpunkt.

1985 – Caravaning wird für die Massen attraktiv

Eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung erreichten die Wohnmobile in den 1980er-Jahren. Waren 1969 lediglich 4.839 Reisemobile in Deutschland zugelassen, so waren es 15 Jahre später bereits 127.966 Fahrzeuge. Die Tendenz: nach wie vor steigend.

1995 – Die Evolution des mobilen Reisens

Caravans und Reisemobile entwickelten sich kontinuierlich weiter. Aus den praktischen und eher schmucklosen Wohnwagen der 1950er wurden Freizeitfahrzeuge, die den zeitgemäßen Anforderungen an innovatives Design, moderne Sicherheitstechnik und ökologischer Effizienz genügen. Die Fahrzeuge wurden zum Ausdruck der Persönlichkeit ihrer Besitzer: Liebhaberstücke, Traumverwirklicher, Spiegel von Kindheitserinnerungen, Familienmomenten und Reiseerlebnissen.

2000 bis heute – Der Trend zum Caravaning-Urlaub bleibt ungebrochen

Durch sein hohes Maß an Freiheit entspricht Caravaning dem wachsenden Bedürfnis nach Individualität. Man möchte auf eigenen Wegen die Welt entdecken – und die Auswahl an Fahrzeugen wird hierzu immer größer. Von kompakten, wendigen Fahrzeugen wie den Kastenwagen oder dem 2-Personen-Caravan bis hin zu Großraum-Caravans und Linern bis zu 12 Metern. Auch Fahrzeuge für besondere Zwecke, wie Expeditionsfahrzeuge oder Sportcaravans ergänzen das Angebot.

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